Ich glaube nicht an Gott. Aber wer tut das schon? Ich meine wirklich. Die meisten Leute die in die Kirche gehn, gehen nur deshalb dorthin, weil sie entweder in den Himmel kommen wollen, oder weil sie glauben, dadurch ihr Ansehen in der Gemeinde oder beim Pfarrer zu steigern. Mit wahrem Glauben hat weder das eine noch das andere etwas zu tun. Wer wirklich glaubt, der glaubt an Gott auch schon bevor der Tod in greifbare Nähe rückt. Aber das tut heutzutage niemand mehr. Niemand glaubt mehr an die Wunder, weil sie nicht mehr geschehen. Vielleicht werden sie auch einfach nicht mehr wahrgenommen. Die letzten wirklich Gläubigen sind die Wissenschaftler, denn nur sie sehen, dass diese Welt nur durch eine so unglaubliche Intelligenz erschaffen worden sein kann. Wer zum Beispiel zeigt den Elektronen das sie als Welle oder Teilchen funktionieren müssen, dem Experiment entsprechend, dem man sie auf Basis der Quantentheorie aussetzt? Wer hat den Pflanzen befohlen, genau das, was der Mensch ausscheidet als Nahrung zu verwenden? Das System, in dem wir leben, ist so ausgefeilt, so unglaublich genau selbst bis ins kleinste Detail konzeptioniert, das selbst das einfachste und kleinste Atom seiner Rolle in einem nie enden wollenden Kreislauf wahrnimmt. Und plötzlich versteht man die Kreationisten und die Zeugen Jehovas, die Scientologen und den gewöhnlichen Katholiken. Sie alle suchen nach dem Anfang des Lebens, nach der Intelligenten Macht, die hinter all dem steckt. Der Kreislauf, den wir alle durchlaufen, ist ein Perpetuum mobile auf höchstem Niveau. Wir essen Pflanzen, und verdauen sie, scheiden sie aus, damit neue Pflanzen sie verwenden können. Die Gesamtenergie in diesem geschlossenen System Erde, ist nicht nur konstant, sie vergrößert sich sogar. Das ganze endet erst, wenn die einzige externe Energiequelle des Planeten, nämlich die Sonne, ihrem eigenen Treiben ein Ende setzt, und ihre Funktion aufgibt. Kein Forscher, kein Philosoph, kein menschliches Wesen wäre jemals in der Lage, in einem Lebenszyklus ein so perfektes System zu bilden. Was uns also bleibt, ist nichts anderes als das Wissen, dass wir geschaffen wurden, von einem Wesen, einem Gott, der intelligenter ist, als alles was jemals ein menschliches Antlitz besessen hat. Ihm zu gefallen ist nicht wichtig. Wichtig ist nur zu begreifen, dass er da ist. Er bewacht uns nicht, er beobachtet nur, lacht sich dabei wahrscheinlich zu Tode über die menschliche Dummheit, und beobachtet, und beobachtet...